„Was sind deine Pläne?“ fragte ich auf dem Jakobsweg einen Amerikaner. Er schaute mich verwundert an, zeigte auf seinen gebrochenen Arm und entgegnete:
„Weißt du, was Gott macht, wenn du ihm von deinen Plänen erzählst?… Er lacht.“
Der Amerikaner fuhr mit dem Fahrrad, brach sich den Arm und ist nun froh zu Fuß zu gehen: „So sehe ich mehr und genieße meine Umgebung bewusster“. So wie das Leben ist auch der Jakobsweg. Man kann ihn zwar planen, doch hält er viele Überraschungen bereit. Da heißt es flexibel zu reagieren und das beste daraus zu machen. Es ist ein spannender Weg!
Man sagt der Rucksack sollte nicht mehr als 10-12% des eigenen Körpergewichts betragen. Auf meiner Strecke gab es ständig kleine Supermärkte. Daher packte ich die schweren Sonnencremes auf dem Foto wieder aus. Ein paar Schuhe reicht.
(Ich habe zwei mitgenommen, um auszuprobieren mit welchen ich besser laufen kann und diesem einem Freund mitgegeben, der nur die ersten drei Tage mitgekommen ist.)
Waschen kannst du auch. Also pack wirklich nur so wenig wie möglich ein. Du musst das alles schleppen. Alternativ kannst du einen Service nutzen, der dein Gepäck zur nächsten Unterkunft fährt. Aber dann musst du den Weg bis dahin auch wirklich schaffen.
Schau, dass du gute Sport- oder Wanderschuhe mitnimmst und die vorher einläufst. In Spanien kann es wärmer als in Deutschland sein. Berücksichtige also, dass deine Füße bei der Wärme dicker werden könnten.
Richtig vorbereitet, habe ich mich nicht. Ich gehe gerne spazieren, jogge 10 Km und fühle mich insgesamt fit.
Man sagt die Jakobsweg-Saison geht von April bis September. Dann ist es nicht zu kalt. Aber natürlich gehen Menschen auch das ganze Jahr den Weg.
Ende Juni / Anfang Juli war es leerer als im April und Mai wurde mir berichtet. In León startete ich bei 11 Grad. Es regnete und stürmte. Andere Tage stieg das Thermometer bis über 30 Grad an. Ich hatte mir extra das Stück des Jakobsweges ausgesucht, dass bei Google Maps besonders Grün aussah, um im Schatten gehen zu können.
Die Mitte Spaniens, gerade den Weg bei Burgos, der auch als Meseta bezeichnet wird, konnten mir anderen Reisende im Sommer nicht empfehlen. Dort gibt es sehr selten Schatten.
Im Sommer gehen die Leute übrigens schon zwischen 4 und 9 Uhr los, um der Hitze zu entgehen.
Mein Tipp: Was kannst du besser ab Hitze oder Regen? Welchen Weg möchtest du gehen? Danach würde ich entscheiden, zu welchem Zeitpunkt du startest.
Ich ging den Weg, weil ich gerne in der Natur spazieren gehe und sowieso gerade in Spanien war. Zudem ist zuvor in meinem Leben so viel passiert. Da brauchte ich einfach mal Ruhe und Zeit für mich.
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